Die neuesten wissenschaftlichen Untersuchungen beschäftigen sich mit dem ungewöhnlichen Himmelskörper 3I Atlas, dem dritten interstellaren Objekt, das jemals von der Menschheit entdeckt wurde. Dieses Objekt wird zum 29. Dezember 2025 einen erdnahen Punkt im Sonnensystem erreichen, wobei es sich mit etwa 1,8 astronomischen Einheiten noch weit entfernt von der Erde befindet. Astronomische Berechnungen und Beobachtungen haben dazu geführt, dass eine Forschergruppe um Avi Loeb – unter anderem Professor an der Harvard-Universität – die These aufstellt, es könne sich dabei um ein technologisches Artefakt mit möglicher außerirdischer Herkunft handeln. Die Argumentation stützt sich auf mehrere auffällige Eigenschaften von 3I Atlas, die von einem natürlichen Ursprung abweichen könnten.
Auffällige Eigenschaften von 3I Atlas
Zu den wichtigsten Auffälligkeiten zählt zunächst die ungewöhnliche retrograde Bahn des Objekts, die innerhalb von nur 5° zur irdischen Ekliptikebene liegt. Eine solche Konstellation ist für natürliche Himmelskörper äußerst selten und könnte, so die Autoren, ein optimaler Beobachtungsstandpunkt für eine planetare Zivilisation, wie die Menschheit, sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein natürliches Objekt diese Bahn einnimmt, liegt bei nur etwa 0,2 Prozent.
Weiterhin weist 3I Atlas eine Größe von rund 20 Kilometern Durchmesser auf, was für interstellare Asteroiden oder Kometen untypisch ist. Hinzu kommt das Fehlen typische Spektrallinien von Kometengas in spektroskopischen Untersuchungen, was für eine andere Zusammensetzung als bei gewöhnlichen Kometen sprechen könnte. Die Oberfläche zeigt dabei eine rötliche Färbung und die beobachtete Unschärfe wird den Eigenschaften der Bewegung zugeschrieben. Zudem bewegt sich 3I Atlas so, dass es den Planeten Venus, Mars und Jupiter ungewöhnlich nah kommt – mit einer Wahrscheinlichkeit von nur 0,005 Prozent für ein zufälliges, natürliches Objekt.
Besonders fällt auf, dass 3I Atlas sein sonnennächstes Perihel auf der sonnenabgewandten Seite der Erde erreicht. Dadurch sind Beobachtungen mit erdgebundenen Teleskopen zum entscheidenden Zeitpunkt erschwert, was als strategische Maßnahme zum Verbergen gesehen wird. Die Annäherungsgeschwindigkeit von 68 km/s in entgegengesetzter Richtung zur Erdbahn erschwert eine Annäherung durch irdische Raketen erheblich.
Hypothesenbildung und mögliche Konsequenzen
Eine weitere Besonderheit ist der Ursprungspunkt von 3I Atlas, der auf das leuchtstarke Zentrum der Milchstraße gerichtet ist – ein Umstand, der eine frühere Entdeckung erschwert hat. Wäre das Objekt früher identifiziert worden, hätte eine irdische Sonde zur Untersuchung entsendet werden können. Diese verschiedenen Faktoren führen die Initiatoren der Studie zur Annahme, dass es sich bei 3I Atlas potenziell um ein absichtlich gesteuertes, technologisches Artefakt handelt.
Die daraus abgeleiteten Konsequenzen für die Menschheit fallen je nach angenommener Absicht der Entität, die 3I Atlas steuert, unterschiedlich aus. Sollte das Objekt friedlicher Natur sein, könnte die Menschheit die Ankunft willkommen heißen. Ist das Gegenteil der Fall, müssten Maßnahmen zur Abwehr in Erwägung gezogen werden – auch wenn irdische Mittel, angesichts der hohen Geschwindigkeit und der strategischen Positionierung, als unzureichend gelten.
Basierend auf der sogenannten „Dunkler Wald“-Hypothese, nach der der Kosmos vor intelligenten, aber zurückhaltenden Zivilisationen nur so wimmele, könnten die außergewöhnlichen Eigenschaften von 3I Atlas als Indiz für eine sehr vorsichtige und potenziell feindselige Absicht gewertet werden. Das Objekt erreichte den Rand des Sonnensystems bereits vor circa 8000 Jahren. Die Frage, ob dies Zufall ist oder gezielte Überwachung, bleibt unbeantwortet.
Zusammenfassung der wissenschaftlichen Bewertung
Die Argumentation um 3I Atlas beruht aktuell auf Hypothesen, die sich aus astronomischen Beobachtungen, mathematischen Berechnungen und der Analyse potenzieller Flugmanöver ergeben. Bislang gibt es keine eindeutigen Beweise für einen künstlichen Ursprung; die Autoren selbst betonen, dass es sich um theoretische Überlegungen handelt. Dennoch raten sie dazu, ungeachtet der Unsicherheit, eine Vorbereitung auf alle Eventualitäten in Betracht zu ziehen. Die kommenden Monate und insbesondere die Passage Ende 2025 könnten weitere Erkenntnisse liefern und Aufschluss über die Natur von 3I Atlas bringen.
Bis zu einer abschließenden Klärung bleibt 3I Atlas ein faszinierendes Objekt wissenschaftlicher Neugier sowie ein Ausgangspunkt für Diskussionen über außerirdisches Leben und dessen mögliche Technologien. Die Forschung bleibt in Erwartung neuer Daten, um die offenen Fragen zu beantworten.