In den letzten Wochen haben mehrere Regionen weltweit einen deutlichen Anstieg schwerer Erdbeben und vulkanischer Aktivität erlebt. Besonders auffällig ist die aktuelle Situation in Papua-Neuguinea, wo kürzlich ein schweres Erdbeben mit einer Stärke zwischen 6,9 und 7,2 aufgetreten ist. Obwohl zunächst eine Tsunamiwarnung in die Wege geleitet wurde, konnte diese kurz darauf wieder zurückgenommen werden. Allerdings kam es in der Region noch zu zahlreichen Nachbeben, was auf eine insgesamt erhöhte seismische Aktivität hindeutet.
Globaler Anstieg von Erdbebenereignissen
Neben Papua-Neuguinea verzeichneten zuletzt auch andere Regionen auffällig erhöhte Erdbebenaktivitäten. Erwähnenswert ist insbesondere das schwere Beben in Myanmar, mit einer Stärke zwischen 7,7 und 7,9, welches erhebliche Schäden verursachte und bis Bangkok spürbar war. Dabei wurde unter anderem ein Hochhaus im Rohbau beschädigt. Auch vor der Küste Japans und im Atlantik wurden zuletzt Erdbeben mit Stärken zwischen 6,2 und 7,2 registriert.
Ebenso trat im Bereich der Tonga-Inseln ein Erdbeben der Stärke 7,0 auf. Auch hier zeigen sich gleichzeitig komplexe Überlagerungen unterschiedlicher seismischer Vorgänge. Weitere Erdbebenereignisse fanden in Äthiopien sowie in der Nähe von Santorini statt. Gerade rund um Santorini ist neben tektonischer Aktivität auch vulkanischer Ursprung beteiligt, wodurch die genaue Analyse schwierig ist.
Vulkanische Aktivitäten nehmen weltweit zu
Parallel zur erhöhten seismischen Aktivität lässt sich auch ein Anstieg der globalen vulkanischen Aktivitäten feststellen. Momentan werden weltweit ungefähr 37 aktive oder eruptierende Vulkane registriert, was im Vergleich zum Vorjahr, mit damals etwa 27 gemeldeten Vulkanen, eine deutliche Erhöhung darstellt. Besonders auf Island kam es jüngst in der Nähe des Grindavík-Gebietes zu einer kurzen Eruption, flankiert von mehreren Erdbeben bis zur Stärke 5,2. Obwohl keine ausgedehnte Eruption stattfand, bleibt die Situation angespannt und muss weiterhin beobachtet werden.
Auch an anderen Orten der Welt zeigt sich vulkanische Aktivität zunehmend: So ist in Äthiopien eine langanhaltende Bebenserie zu verzeichnen, bei der sowohl tektonische als auch vulkanische Ursprünge eine Rolle spielen. Vor der äthiopischen Küste wurde kürzlich ebenfalls ein Erdbeben der Stärke 6,0 registriert, das in Verbindung mit vulkanischen Aktivitäten steht. Diese komplexe Geologie erschwert exakte Prognosen zur weiteren Entwicklung erheblich.
Prognosen und Risiken in betroffenen Regionen
Experten diskutieren derzeit darüber, ob die weltweit verstärkte seismische Aktivität auf größere kommende Beben hinweisen könnte, insbesondere auf Erdbeben mit Stärke über 8,0. Insbesondere die San-Andreas-Verwerfung in Kalifornien gilt als gefährdete Zone, die in den kommenden Jahren von einem starken Erdbeben betroffen sein könnte. Auch Alaska zeigt vermehrt kleinere Erdbeben, was ebenfalls weitere Untersuchungen erfordert. Gleichwohl lässt sich aus rein wissenschaftlicher Sicht momentan noch keine direkte Kausalität zwischen den einzelnen historischen Ereignissen ableiten, auch wenn zeitliche Zusammenfälle auffällig erscheinen.
Insgesamt deutet vieles darauf hin, dass die globale Aktivität von Erdbeben und Vulkanen aktuell eine gesteigerte Phase erlebt. Diese Entwicklung ist nicht ungewöhnlich, da solche Perioden mit erhöhter Aktivität im Laufe der geologischen Geschichte regelmäßig vorkommen, besonders entlang stark beanspruchter tektonischer Grenzen wie dem pazifischen Feuerring. Um diesen Prozessen weiter auf den Grund zu gehen, sind vertiefte Analysen der aktuellen Aktivitäten und globalen Zusammenhänge notwendig. Insbesondere die Beobachtung der zeitlichen Abfolge der Beben könnte zukünftig Aufschluss darüber geben, ob sich hier tatsächlich langfristige Veränderungen abzeichnen.