Eine ungewöhnliche Begegnung ereignete sich in der Nacht zum 21. August 1955 nahe der Ortschaft Kelly in Kentucky, USA. Acht Erwachsene und drei Kinder einer Bauernfamilie erschienen gegen 23 Uhr völlig verstört auf der Polizeiwache in Hopkinsville. Sie berichteten, von kleinen humanoiden Wesen angegriffen worden zu sein, gegen die abgefeuerte Kugeln wirkungslos blieben. Zudem soll kurz zuvor ein unabhängiger Zeuge eine silberfarbene fliegende Scheibe beobachtet haben, die gelandet sei. Der Vorfall gilt bis heute bei zahlreichen Ufologen als einer der glaubwürdigsten Berichte einer Begegnung zwischen Menschen und außerirdischen Wesen überhaupt, nicht zuletzt aufgrund der Anzahl der Zeugen, der Dauer des Phänomens sowie der dokumentierten Angst der Betroffenen.
Beschreibung der Ereignisse auf der Farm
Die Familie Sutton lebte auf ihrer Farm in bescheidenen und abgeschiedenen Verhältnissen – ohne Telefon, Radio oder Fernseher. Am Abend des 21. August ging Billy Ray Taylor, ein Freund der Familie, gegen 19 Uhr nach draußen, um Wasser aus einem Brunnen zu holen. Dabei bemerkte er ein helles, silbernes Objekt am Himmel, das geräuschlos über dem Haus anhielt und senkrecht hinter der Farm zu Boden fiel. Zunächst glaubte ihm niemand der Anwesenden.
Wenig später reagierten die Männer jedoch auf das anhaltende laute Bellen ihres Hundes. Als sie hinausgingen, entdeckten sie eine etwa ein Meter große, humanoide Gestalt mit übergroßem, rundem Kopf, sehr langen Armen mit Krallenhänden und großen, gelblich leuchtenden Augen. Ihr Körper wirkte metallisch, entweder silbrig glänzend oder matt. Aus Angst griffen die Männer zu ihren Waffen und feuerten auf das Wesen, das jedoch völlig unbeeindruckt schien und in die Dunkelheit floh. Wenig später entdeckten sie weitere solcher Kreaturen nahe des Hauses und auf dessen Dach. Trotz weiterer Schüsse zeigten sich diese Wesen unverletzt und verhielten sich aggressiv, so wurde ein Mann der Gruppe durch eine klauenartige Hand an den Haaren berührt. Die Familie verschanzte sich mehrere Stunden im Haus, bevor sie zur Polizei flüchtete.
Polizeiliche Untersuchungen und öffentliche Reaktionen
Die Polizei nahm die Berichte ernst, da die Betroffenen offenkundig panisch und verstört wirkten. Später untersuchten Polizeibeamte zusammen mit Militärpolizisten vom nahegelegenen Fort Campbell und ein Pressefotograf die Farm der Suttons. Sie fanden zahlreiche Patronenhülsen, jedoch keinerlei Spuren, die konkret auf außerirdische Wesen hindeuteten. Auffällig war, dass keine Hinweise auf Alkohol oder Drogen bei den Zeugen entdeckt wurden – die Familie galt in der Ortschaft als nüchtern, bodenständig und nicht zu Scherzen neigend.
In den darauffolgenden Tagen erhielt die Geschichte national Aufmerksamkeit. Medien wie Radiosender und sogar die New York Times berichteten über den Vorfall. Allerdings begegnete die Bevölkerung der Geschichte meist mit Skepsis oder Spott, wodurch die Familie später Stigmatisierung erlebte. Dennoch entstanden durch den Vorfall zahlreiche populäre Erzählungen, manche davon reichlich ausgeschmückt. Kreaturen, die ursprünglich als silbrig oder metallisch beschrieben wurden, verwandelten sich später in Geschichten zu den „kleinen grünen Männchen“.
Weitere Untersuchungen und Deutungsversuche
Die amerikanische Luftwaffe und ihr offiziell eingesetztes UFO-Ermittlungsprogramm Project Blue Book registrierten den Fall, führten aber keine intensive Untersuchung durch. Umfangreicher war hingegen die Untersuchung durch die Ufologin Isabel Davis 1956, deren Bericht viele Jahre später vom „Center for UFO Studies“, gegründet vom Astronomen Dr. J. Allen Hynek, veröffentlicht wurde. Ihre Studie enthielt detaillierte Karten, Zeichnungen nach Zeugenaussagen sowie Interviews mit Zeugen und Ermittlern. Weder Davis’ Untersuchung noch spätere Analysen konnten den Fall abschließend erklären.
Ein Erklärungsversuch, der später populär wurde, bezeichnet die Wesen als mögliche Eulen, was jedoch vielfach auf Skepsis traf. Als Argument für die Glaubwürdigkeit der Zeugen nannten Ufologen gerade deren isoliertes, medienfernes Leben ohne Zugang zu Fernseher, Radio oder einschlägigen Science-Fiction-Vorlagen.
Der Vorfall von Kelly-Hopkinsville bleibt somit ein wesentliches und rätselhaftes Ereignis in der UFO-Forschung. Insbesondere die hohe Anzahl glaubwürdiger Zeugen sowie die Beschreibungen der Kreaturen veranlassen Forscher noch heute, diesen Fall ernsthaft zu diskutieren. Es existieren weitere ähnliche Vorfälle aus dem Jahr 1955, unter anderem in Schweden, die vergleichbare Beobachtungen präsentieren und zusätzlich zu anhaltenden Debatten über außerirdische Begegnungen beitrugen. Bis heute ist der Vorfall von Hopkinsville-Kelly daher eines der interessantesten ungelösten Kapitel in der Geschichte unerklärter Sichtungen und Begegnungen mit vermeintlichen humanoiden Wesen.